Gedruckte Erinnerungen
Altern ist ein hochinteressanter Vorgang:
Man denkt und denkt und denkt – plötzlich kann man sich an nichts mehr erinnern.
Diese Erkenntnis von Ephraim Kishon hat viel Wahres. Grund genug für mich, gegen mein Vergessen was zu tun.
Beruflich schlage ich mich seit vier Dekaden durchs Dickicht der Gestaltung und Produktion von Drucksachen aller Art. Was liegt da näher, als sich auch mal mit der Gestaltung meiner Erinnerungen zu beschäftigen? Ein Bild sollte es werden. Ein richtig großes. Eine Collage aus Eindrücken und Momenten der letzten Reisen auf zwei Rädern, gewürzt mit Streckenführungen und hinterlegt mit einer Landkarte des Alpenraums. Das war der Plan.
Also das Netz nach Karten des Alpenkamms durchstöbern, bestellen, Strecken reinmalen und dann ein paar Bildchen dranpinnen? Neee! Das mach ich selber. Nach meinen Vorstellungen und so richtig groß. Die Wand gegenüber meinem Arbeitsplatz ist dafür genau richtig. 2 x 1,5 Meter Fläche – da geht was!
Der Plan nahm Formen an. Bilder hatte ich zuhauf. Die Auswahl der schönsten war die erste Challenge. Danach ging es an die Routen, die mir zum größten Teil noch als GPX vorlagen. Blieb noch das Thema mit der Alpenkarte. Eine Karte bzw. Daten derselben zu finden, die so aussieht, wie ich es mir vorstelle und die in ordentlicher Qualität auf diese Größe skalierbar ist? Das wird schwer! War es auch. Aber nach langer Suche und etlichen Photoshop-Stunden habe ich es doch geschafft, eine ordentliche Karte der Alpen zu erstellen. Der Rest war Fleißarbeit.
Und jetzt hängt sie! Meine eigene Alpenkarte mit Erinnerungen der letzten Jahre, gedruckt auf eine 8 mm starke Hartschaumplatte im Format 180 cm x 140 cm.
Ick freu mir riesig!
Hier noch ein paar vergrößerte Ausschnitte …
Und so sieht das Ganze dann an der Wand im Büro aus. Ab sofort werde ich die eine oder andere Tasse Kaffee vor meinem Wandbild schlürfen und mich gerne an Momente und Orte auf meinen Touren erinnern. Das war der Plan. Und er funktioniert!
Denn, wie schon Ernst R. Hauschka wusste …
Was man vergisst, hat man im Grunde nicht erlebt.